Culicoides sp.
EuropaSchweiz
Allgemeine Infos
Dipt 2 mm
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Mücken (Nematocera)
Teilordnung: Stechmückenartige (Culicomorpha)
Familie: Gnitzen (Ceratopogonidae)
Unterfamilie: Ceratopogoninae
Gattung: Culicoides
Kennzeichen und Grösse
2 mm, ähneln zahlreichen anderen Mücken wie zum Beispiel den Zuckmücken (Chironomidae). Der Kopf der Mücken trägt große Facettenaugen, die große Teile des Kopfs einnehmen, diese sind auf der Kopfoberseite einander genähert oder moderat weit getrennt, oder sie stoßen direkt aneinander. Wie bei allen Culicomorpha fehlen die Ocellen. Die Antennen sind relativ lang, sie bestehen aus den beiden Grundgliedern und einer Antennengeißel aus 13 Segmenten. In beiden Geschlechtern trägt der Kopf einen Saugrüssel, der bei den Weibchen der meisten Arten als Stechrüssel eingesetzt wird. Thorax buckelförmig.
Lebensraum und Verbreitung
Die Larven von Culicoides bewegen sich mit charakteristischen, schlängelnden Bewegungen durch das bewohnte Substrat, die wasserlebenden Arten sind mit ähnlichen Bewegungsmuster recht gut schwimmfähig. Sie sind agil und schnell. Die meisten Arten leben, soweit bekannt, in kleinen, auch temporären, tümpelartigen Gewässern und in der Uferzone von Fließgewässern. Fotos: CH, St. Gallen, 9.11.2021, an Hauswand
Die blutsaugenden Weibchen zahlreicher Culicoides-Arten sind als Vektoren von Krankheitserregern, vor allem von Haus- und Nutztieren, bekannt. In Mitteleuropa ist die von Viren verursachte Blauzungenkrankheit hier besonders bekannt geworden, weil diese Krankheit früher nur weiter südlich auftrat und erst seit etwa 2006 auf Mitteleuropa übergriff. Vermutlich geht die Infektion nicht auf eine allmähliche Ausbreitung, etwa aus klimatischen Gründen, sondern auf Einschleppung aus einer weit entfernten Region durch Transporte zurück. Entgegen falschen Presseberichten ist auch die Gattung Culicoides nicht etwa neu eingewandert, sondern schon immer in Mitteleuropa heimisch gewesen (tatsächlich neu eingewandert ist die Art Culicoides imicola, die heute aber nicht mehr als wesentlicher Vektor in Mitteleuropa gilt). Die Mücken übertragen nachweislich mehr als 50 weitere zu den Arboviren gehörende Krankheitserreger, von denen das mit dem Akabane-Virus nahe verwandte sogenannte Schmallenberg-Virus durch sein plötzliches neues Auftreten in Mitteleuropa (Sauerland) für Schlagzeilen sorgte. Weiter Infektionskrankheiten sind sowohl in Europa wie auch weltweit bekannt. Neben Viren werden auch Filarien und Protozoen (z. B. der Gattungen Haemoproteus, Hepatocystis und Leucocytozoon) durch Culicoides übertragen. (Texte (gekürzt): Wikipedia)