Lilium mit Frassspuren (Lilien und Kaiserkronen mit Frassspuren)
Kennzeichen und Grösse
Lilienhähnchen (Lilioceris lilii)
Im Frühjahr – ca. ab April/Mai – findet man oft an Lilien, z.T. auch an Zwiebeln, Kaiserkronen und Maiglöckchen, Frassspuren. Untersucht man die Pflanze, fallen einem rasch die roten, wunderbaren Käfer auf (Foto 1). Es handelt sich um das Lilienhähnchen, welches einen feuerroten Körper und einen schwarzen Kopf hat. Dieser Käfer bevorzugt Ufer- und andere Feuchtgebiete. Im Mai paaren sich die Tiere auf der Futterpflanze (Foto 2) und kurz darnach legen die Weibchen die rotbraunen, ovalen Eier (Foto 3) auf der Blattunterseite in Gruppen ab. Total kann ein Weibchen ca. 300 Eier legen. Bis zur Eiablage nehmen die Pflanzen durch den Käferfrass keinen grossen Schaden, jedoch sehen die Frassspuren unschön aus. Dies verändert sich jedoch, wenn die Larven aus den Eiern kriechen. Die kleinen Tierchen bilden Fressgemeinschaften und fressen Blatt für Blatt kahl. Dabei fressen sie von der Blattunterseite her, so dass man die Tiere von oben nicht sehen kann. Kontrolliert man jedoch die Blattunterseite, so sieht man hässliche Kotbrocken, die einen beschmutzen (Foto 4). Die Larven (Foto 5, ohne Kothüle) schieben ihren eigenen Kot vom Richtung Rücken verschobenen After über den ganzen Körper. Dadurch sind sich von Fressfeinden geschützt. Die gefrässigen Larven richten in Lilienkulturen oft grossen Schaden an, können sie doch ganze Stöcke kahlfressen. Vor der Verpuppung streifen sie ihren Kotmantel ab, worauf sie sich im Erdreich verpuppen und im Frühjahr nach dem Überwintern, ihr Fresswerk von neuem beginnen können. Das Lilienhähnchen kann 2 – 3 Generationen pro Jahr hervorbringen.
Im Ziergarten empfehle ich, die auffälligen roten Käfer abzulesen und, sieht man Blätter, die ganz weggefressen werden, auf der Unterseite nach Kotlarven Ausschau zu halten und diese Blätter abzuschneiden. Bei starkem Befall – z.B. über 20 Käfer pro Lilie – wird die Pflanze sehr stark geschwächt.