Pseudococcidae sp. (Schmierläuse, Wollläuse)
Allgemeine Infos
Schmierläuse, auch Wollläuse genannt, gehören zur Familie der Schildläuse (Coccoidea). Der Name "Schmierlaus" und "Wolllaus" kommt von der oft wolligen Behaarung, die bei Kontakt schmierig ist.
Kennzeichen und Grösse
Die bis 1,5 mm langen Schmierläuse umfassen weltweit ca. 1000 Arten, die zum Teil schwierig zu unterscheiden sind. Ein Unterscheidungsmerkmal kann die Länge der Schwanzfäden und die Behaarung sein. Bei uns am verbreitetsten sind die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) sowie neu auch die Langschwänzige Schmierlaus.
Lebensraum und Verbreitung
Schmierläuse kommen weltweit vor und man findet sie an allen Pflanzenteilen, an Blättern, Ästen, wurzeln etc. Im Gegensatz zu den normalen Läusen saugen sie sich meist an der Wirtspflanze fest und bleiben dort. Es gibt auch Wurzelläuse, die immer unter dem Boden leben und die man praktisch nie sieht. Wollläuse können an Zimmerpflanzen und im Freien vorkommen. Fotos: Goldachtobel bei St. Gallen, 17.6.09)
Einige Arten produzieren eine sehr dichte, aus Wachs bestehenden Behaarung, die sie vor Feinden schützt und sie auch sehr niedrige Temperaturen von bis zu -40 °C überstehen lässt. Andere Arten, wie die unterirdisch lebenden Wurzelläuse sind fast nackt und nur mehlig behaucht. Die meisten Arten legen ihre Eier in einer schützenden (haarigen) Wachshülle ab. Die Eiablage erfolgt meist in der wärmeren Jahreszeit, wobei hunderte von Eiern gelegt werden. In einem Jahr entstehen so ein bis zwei, unter sehr günstigen Bedingungen wie z. B. in einem Gewächshaus auch bis zu acht Generationen. Im Gegensatz zu den gepanzerten Schildläusen bevorzugen die meisten Schmierlaus-Arten eher krautige Pflanzen, in der Natur vor allem Gräser, Korbblütler und Hülsenfrüchtler. An Kultur- und Zierpflanzen werden häufig Zitruspflanzen, Zuckerrohr, Weinreben, Ananaspflanzen, Maniok, Orchideen, Kakteen und andere Sukkulenten befallen. Die Ananasschmierlaus (Dysmicoccus brevipes) und Dysmicoccus neobrevipes sind zwei der Hauptschädlinge an Ananaspflanzen (Wikipedia)
Zur biologischen Bekämpfung von Schmierläusen eignen sich in der Regel der Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen. Die aus Australien stammende Marienkäferart Cryptolaemus montrouzeri wird speziell dafür gezüchtet und vermarktet.
Da die Eier der Läuse zum Teil in der Erde liegen, und sich die Schädlinge auch an den Wurzeln befinden, ist bei Befall von Topfpflanzen das Verwerfen der Erde und das sorgfältige Abspülen der Wurzeln mit Wasser zu empfehlen. Danach setzt man die Pflanze mit neuer Erde in einen neuen Topf. In den Wintermonaten kann bei Zimmerpflanzen auch eine Lösung aus zwölf Gramm Paraffinöl und einem Liter Wasser verwendet werden. Ein wenig Seife oder Spülmittel dient dabei der Vermischung der Substanzen und löst außerdem den wasserabweisenden Wachspanzer an. Fertige Lösungen zum Aufsprühen sind auch im Fachhandel erhältlich. Auch das Besprühen von Kakteen mit reinem Brennspiritus ist eine mögliche Bekämpfungsmaßnahme. Der Brennspiritus durchdringt die Körperhülle der Wollläuse und tötet sie sehr schnell ab. Kakteen werden in der Ruhepause nicht vom Brennspiritus geschädigt. Auf ein Umtopfen sollte allerdings nicht verzichtet werden (Wikipedia)