Ptilinus pectinicornis
EuropaSchweiz
Allgemeine Infos
Familie: Ptinidae syn. Anobiidae (Poch-, Nage- oder Klopfkäfer)
Kennzeichen und Grösse
4mm
Lebensraum und Verbreitung
Ursprünglich Europa, wurde jedoch 1950 in New York gefunden und gilt heute als Kosmopolit. In Europa ist er weit verbreitet, hauptsächlich in Mittel- und Zentraleuropa, wo er von ökonomischem Interesse ist. In Mitteleuropa kommt er alpin nicht vor. Ebenso fehlt er in den nördlichen Regionen von Skandinavien. Auf der Spanischen Halbinsel dagegen ist sein Vorkommen auf die nördlichen Gebiete beschränkt. Außerdem erstreckt sich das Verbreitungsgebiet nach Kleinasien und bis Sibirien. Entgegen den Angaben in Fauna Europaea ist der Käfer auch in Nordportugal zu finden.Foto 1 bis 3: CH, SG, St. Gallen, 650msm, 8.6. und 14.6.2017. Foto 4: CH, St. Gallen, 650msm, 9.6.2019; Foto 5 - 12: CH, SG, 24.5.2015; Foto 13: SG, St. Gallen, 650msm, 12.6.2021; Foto 14 und 15: CH, SG, Mörschwil, in Spinnennetz in Wildbienenhotel, 8.6.2022.
Da die Käfer auch Bäume mit leichten Verletzungen, die andernfalls ausgeheilt wären, angehen und zumindest schwächen und die Holzqualität mindern, muss man sie aus dem Blickwinkel der konventionellen Forstwirtschaft als schädlich einstufen. Befallene Bäume müssen entfernt werden, da sie andernfalls weitere Holzschädlinge anziehen. Aus anderer Sicht gehört der Käfer zu den Arten, die die natürliche Zersetzung von Totholz vorantreiben. Bei einem groß angelegten standardisierten Verfahren in zwei noch weitgehend naturnahen Wäldern in Italien mit mittelgroßen auf den Boden gefallenen Buchenästen, die noch zum großen Teil berindet waren, war der Käfer deutlich der häufigste aller aus diesen Ästen gezogenen Käferarten. Während bei der Zersetzung von Holz unter natürlichen Bedingungen der Käfer eine bedeutende Rolle spielen kann, ist sein Anteil an der Zerstörung von verbautem oder verarbeitetem Holz im Vergleich zu anderen Nagekäfern eher gering. So waren bei der eben erwähnten Untersuchung von herabgefallenen Buchenästen der mit Abstand häufigste Käfer Ptilinus pectinicornis, während bei zwei statistischen Untersuchungen von durch Nagekäfer geschädigten Kulturgütern in einem Fall nur 15 % im andern Fall nur 6 % der befallenen Gegenstände vom gekämmten Nagekäfer geschädigt waren. Im Einzelfall können die durch Ptilinus pectinicornis hervorgerufenen Schäden an Fachwerk, Holzböden, unsachgemäß in Klöstern oder Museen gelagerten Holzgegenständen wie Möbeln, Gebrauchsgegenständen, Bilderrahmen, Ikonostasen und dergleichem beträchtlich sein. Aus Rumänien wird berichtet, dass es Holzkirchen gibt, bei denen die Decke des Kirchenschiffes aus Buchenholz gefertigt ist und diese zumindest unter der Mitwirkung von Ptilinus pectinicornis teilweise derart geschädigt sind, dass sie bereits unter leichtem mechanischem Druck brechen. (Texte Wikipedia)