Scytodes thoracica (Gewöhnliche Speispinne)
EuropaSchweiz
Allgemeine Infos
Familie: Scytodidae (Speispinnen), Gattung: Scytodes. Sie ist die einzige in Mitteleuropa heimische Art dieser Familie.
Kennzeichen und Grösse
4 - 6 mm, aufgewölbter Vorderleib (Prosoma), der ungefähr so groß ist wie der Hinterleib. Nachdem sie ein Beutetier mit Leim gefangen hat, ist der Vorderleib mit entleerten Drüsenkammern wesentlich flacher. Die wie alle Spinnen der Familie sechsäugige (je 2 Augen in drei Gruppen) Scytodes thoracica hat eine sandgelbe bis durchscheinende Grundfärbung, auf der dunkelgraue bis schwarze Flecken, die zu Streifen verlaufen sein können, zu sehen sind. Die dunkel geringelten, sandgelben Beine sind sehr dünn und aus der Entfernung kaum zu erkennen. (Wikipedia)
Lebensraum und Verbreitung
Verbreitungsgebiet ursprünglich Subtropen, wo sie sich unter Steinen aufhält. In Mitteleuropa ist die Art fast ausschließlich in Häusern zu finden. Bei der Spinne auf den Fotos handelt es sich um ein Weibchen, und der eingefallene Hinterleib zeigt an, dass sie vermutlich irgend wo im Zimmer einen Eikokkon abgelegt hat. Foto 1 - 4: CH, SG, St. Gallen, 9.1.2023.
Die Speispinne ist die einzige Webspinne Mitteleuropas, die ihre Beute aus der Distanz überwältigt. Ihre Beute lokalisiert sie mit Becherhaaren (Trichobothrien) am vorderen Beinpaar. Sie spuckt aus umgewandelten Giftdrüsen durch vergrößerte Chelicerenöffnungen Leim bis zu 20 Millimeter weit auf ihre Beutetiere. Die umgewandelten, zweigeteilten Giftdrüsen besitzen eine Vorratskammer im Vorderkörper der Spinne, die durch Muskelkontraktion entleert wird. Die Beutetiere werden in 140 ms durch den sowohl horizontal wie vertikal, etwa 20 mal zick-zack-förmig und exakt gespuckten Leim aus der größeren Giftdrüsenkammer am Untergrund festgeklebt. Zuweilen oszillieren die Cheliceren nur horizontal oder nur vertikal. Danach erfolgt der Giftbiss mit Gift aus der kleineren Drüse, und die Beute wird ausgesaugt. Die Männchen stellen vor der Kopulation einen Faden her, der dann vom dritten Beinpaar gehalten und über die Geschlechtsöffnung gestreift wird, um das Sperma aufzunehmen. Das Sperma wird dann von Verdickungen der Pedipalpen (Kiefertaster), in die Bulben aufgenommen. Die Bulben schließlich werden in die Geschlechtsöffnung (ohne Epigyne) des Weibchens eingeführt. Das Weibchen spinnt einen Eisack, den sie mit den Cheliceren festhält und unter dem Sternum mit sich herum trägt. Obwohl sie sich normalerweise langsam und schleichend fortbewegt, kann sie bei Gefahr auch recht zügig an Wänden und Decken laufen. (Wikipedia)